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Ukraine  Eine Reise durch die Ukraine in 113 Gedichten  Ukraine

steppentanz

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sieben meilen hinaus in die schwarze blendung. muehsam ist der weg, ohne ende und jeder schritt versinkt tiefer.

vor mir: spektralfarbene nebelwelten, aus denen hervorsteigen wirre traeume, stumme illusionen, namenlose menschen, blanke gesichter. der kopf singt weich eine rauschende melodie, wie das feuer, das den wald frisst oder sind es des meeres wellen - gefangen im ich bin es nicht.

zu meinen fuessen winden sich nackte schnecken auf harter erde. feuchte kleine steine, sand. lustlos die tiere fliehen in eine bessere welt, ihnen voraus milchiger schatten, nahrhafter schleim. blut und boden. werden wir siegen.

ueberall weht wild im wind des neuen reiches fahne. riechst du der flammen opfer?

unfreundlich ist die steppe und sendet dir kein weisses, aber mein herz: es schlaegt. es schlaegt. erschlaegt.

die augen sehen unklar aus der fisternis hoehle, willst dort mit den fingern du eintauchen, willst graben du in der leere?

nimm nun, so schweigende lippen, den weinenden knochen - der lieblichkeit.

© 2002 by Arne-Wigand Baganz

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