Direkt neben dem Lytschakiwski-Friedhof in Lwiw (dt. Lemberg) liegen
Grabreihen, die hügelan wachsen – und weit hinten, am Kopf des Hügels,
fährt bereits eine Maschine, die Platz für die nächsten schafft. Gar zu
lebensfroh glüht die frühe Maisonne, alles ist grün, doch auf der Stadt,
auf dem ganzen Land liegt ein grauer Schatten der Trauer, der nur vom Grimm
des konzentrierten Widerstands gegen den mächtigen Feind überdeckt wird.
Ein Meer aus blau-gelben und schwarz-roten Fahnen weht im Morgenwind. Unter
jeder ukrainischen Fahne ein zu kurzes Leben, ein Held, der alles gab, um
die Moskauer Horden aufzuhalten oder zu vertreiben. Eine auf Grabsteine,
eine in Blut geschriebene Geschichte, deren jüngstes Kapitel im späten
Februar 2022 beginnt und die auf diesem Feld der Gefallenen erzählt wird.
Wo starben die vielen ehrwürdigen Helden? Bei der Verteidigung von Kyjiw,
Tschernihiw, Charkiw, Mariupol, Bachmut … Sie schützten ihr Land und seine
Bewohner vor den Plünderern, Vergewaltigern, Mördern, die aus rVZzland
kamen, die noch immer aus rVZzland in die freie Ukraine kommen.
Um den Friedhof ist weiträumig ein Metallzaun gezogen. Wachpersonal wacht.
Eine Ambulanz steht bereit für jene, welche die Trauer übermannt. Am Ende
der Grabreihen ist eine Beerdigung, ist schon wieder eine Beerdigung. Eine
dunkle Menschentraube steht um ein längliches Loch in der Erde. Ein
Priester spricht. Zwischen den anderen Gräbern Witwen in Schwarz,
vielleicht wenig mehr als zwanzig Jahre alt. Ein älteres Ehepaar bringt
seinem Sohn frische Blumen an dessen letzte Ruhestätte, in der er erst seit
wenigen Monaten liegt. Vom Grabstein schaut sein für immer junges Antlitz.
So viele Menschen hat der russische Krebs bereits dahingerafft, so viele
geschädigt, so vielen die Liebsten genommen, das Herz gebrochen. Er wird
besiegt werden – auch, weil er besiegt werden muss!
Verflucht seien Moskau und seine todbringenden Horden,
verflucht sei seine Unkultur des jahrhundertelangen Völkermords.
Ewige Schande über Moskau und seine tödliche “Größe”.
Ewiger Ruhm den ukrainischen Helden!
Ewiger Ruhm