Reisen in Zeiten der Pandemie
Ich habe die Geschichten gehört und zweifle sie nicht an,
ich kenne die Bilder der vielen frischen Gräber hier und dort
und gedenke aufrichtig all des unvorstellbaren Leids,
aber verzeihe mir bitte, dass ich auch an mich denke
und von mir selber spreche.
Wenn Du mich ein wenig verstehen willst,
zeige ich Dir in undeutlich-groben Zügen
Wie ich sechsmal die Woche
meinen kleinen Rucksack schnüre
um ins Kaufland zu reisen,
das einzige Land,
in das ich jetzt noch reisen kann.
Immerhin.
Ich erlebe dort nicht viel,
fleißige junge Menschen
füllen die Regale auf,
ich versuche,
mich von allen möglichst fern zu halten
und darf sagen:
es ist nicht außerordentlich erholsam,
aber ich kann ja auch nicht immer
nur in meinem riesigen Kopf reisen.
Gurken, Wasser, Küchenpapier
bring ich mit als Souvenir
DIR
© 2021 by Arne-Wigand Baganz