Es ist ein Feld, ein weites Feld, weiter als der Horizont reicht. Über ihm hängen an seidenen Fäden Menschen, Millionen von Menschen in einer grauen Welt. Sie können einander nicht sehen, denn um jeden von ihnen leuchtet eine blendende Aura in Farben, die doch keine sind. Wissenschaftler, freche Geistbeweger, pflegten diese Aura in längst verblühten Zeiten Persönlichkeit zu nennen, ihre freie Entfaltung wurde durch allerlei Gesetze geschützt, von sich verselbständigt habenden Marktmechanismen vorangetrieben. Da hängen sie nun, die Menschen - sind es Menschen? Manchmal, wenn der Wind geht, schwingen sie ein bißchen hin und her, und es kommt auch vor, dass einer von ihnen etwas höher in den Himmel steigt während ein anderer absinkt. Diese Bewegungen scheinen vollkommen willkürlich und bestimmen doch der Menschen gefühltes Glück. Es soll hier nicht verschwiegen werden, dass es nicht selten geschieht, dass einem Menschen der Faden reißt und er abstürzt, geradezu und im beschleunigten Fall auf die Erde, wo ihn ein Bett steil aufgerichteter spitzer Metalldornen gleichgültig aber doch durchbohrend erwartet. Solch einen Fall überlebt niemand, das und dieser selbst sind ein unabänderliches Naturgesetz... In der Regel dringt kurz nach dem Aufprall noch ein greller Schrei durch die Welt, aus sterbender Kehle gestoßen. Keiner der Menschen hört ihn, jeder hängt an seinem Faden, alle Gedanken allein auf den Erhalt der eigenen Aura gerichtet. Über den Körpern schweben riesige Lautsprecher. Auch sie sind grau, ruhen niemals. Sie senden die immer gleichen Botschaften auf allen Frequenzen durch die Welt, schläfern die Bewußtseine ein, hypnotisieren sie. Bald sollen die seidenen Fäden durch elektrische Leitungen ersetzt werden. Es ist der Fortschritt, der uns voranbringt: Weit, weiter.