Silberne Dämmerung hängt schweigend hinter der steinernen Pforte des schon lange verwilderten Eisengartens. Darinnen kriechen schwarze Engel wie nackte Schnecken mühsam auf schwer duftender Erde umher. Sie irren, kennen keinen rechten Weg und zwischen den dünnen eisernen Blumen, die in stiller Perfektion ihre rostigen Köpfe in den Himmel heben: Eine Hand, die winkt. Eine Stimme, die ruft. Die Peitsche schwebt lächelnd über allem. Zuckt. Zischelt. Plötzlich knallt sie nieder. Wirbelt Staub auf und brauner Rost fällt auf die elenden Engel herab wie ein böser Regen. Vor der Pforte, hinter der Pforte ein Künstler steht. Er lässt die kalte Lanze wachsen. Langsam durchdringt er Dich. Von innen, von aussen - gräbt er sich tiefer hinein in die einst eilig gewickelten weissen Windungen. Blut fliesst flink und das alte Spinnrad dreht sich zornig weiter. Sein Holz knarrt, will endlich brechen, bersten, aber ein leerer Kuss verdunkelt friedlich die einsamen Wolken. Müde, unendlich müde setzt er sich und verliert sich in dreifach grünem Schlafe.