Das Meer, sagte sie Dir und mir, sei ihre einzige Liebe. Das Stranden der nimmermüden Wellen, gleich und gleich, die lauen Winde des Südens...
Von ihrem Balkon aus hat sie sich durch die Wolken brechendes Licht als Epiphanie gedeutet, immer wieder fotografiert, in das Violett der Schmerzen getüncht, wie alles, das in ihre Hände geriet.
Oft befand sie sich hoch oben, auf den Gipfeln der Verzweiflung, aber Cioran, den sie nicht mochte, hatte diese Metapher bereits für sich gebucht. Deshalb schwieg sie, zumindest darüber.
Des Nachts stimmte sie ihre Lyra an, trunkene Töne der Besessenheit, die Glut des Wahnsinns, die Saiten in Feuer. Am Morgen Asche.
Einmal erhob sich ein letzter Sturm im Wasserglas - wie oft schon hatte sie das Verderben angerührt?
Draußen rauschte das Meer - und war ihre einzige Liebe.