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Ukraine  Eine Reise durch die Ukraine in 113 Gedichten  Ukraine

Exposé eines ukrainischen Reiseromans

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In dem Text geht es natürlich auch um Wolja (Freiheit)

Ein kurzer Überblick über den Text, den ich in den letzten siebzehn Monaten geschrieben habe. Er ist mein erster vollständig ausgearbeiteter Roman.

Sommer 2023: Zwei nicht mehr ganz junge EU-Einwohner beschließen den unsäglichen Umständen zum Trotz, als Touristen in die Ukraine zu reisen. Über das nördliche Rumänien gelangen sie zu Fuß in das vom Krieg versehrte Land und fahren dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln, anfangs einem Flussverlauf folgend, weiter von Karpatenstädtchen zu Karpatenstädtchen bis hoch nach Lwiw, dem früheren Lemberg. Dabei begegnen ihnen die verschiedensten Ukrainer, von denen sie einige etwas genauer kennenlernen dürfen.

Die Sonne lässt sich die Tage über nicht lumpen und die Front ist weit weg, und doch ist der russische Überfall überall präsent, gibt es ständig Luftalarme und -angriffe auch im Westen des Landes. Allerorten erinnern Heldenalleen an die vielen Gefallenen, zahlreiche Plakate werben für die Landesverteidigung, in nahezu jedes Gesicht sind die Spuren des Krieges geschrieben.

Die Biographie der beiden Protagonisten bleibt im Roman weitestgehend im Dunklen, und lichtet sich doch bei einem im Verlauf der Handlung zumindest ein wenig, nur, wie wahrscheinlich ist sie? Aber auch, wenn der Text ihre Erlebnisse meist Schritt für Schritt begleitet, geht es in ihm vielleicht gar nicht so sehr um sie als das, was die Ukraine und ihre nach Frieden und Freiheit strebenden Bewohner während eines vom Aggressor barbarisch geführten Krieges durchmachen. Natürlich können dabei nur einige exemplarische Ausschnitte gezeigt werden, die jedoch hoffentlich durchaus repräsentativ sind.

Gewiss, es handelt sich bei ihm um schöngeistige Literatur, gleichwohl versucht der Text, ein möglichst klares Bild der Gegebenheiten zu zeichnen, die sich ein Jahr später schon wieder deutlich geändert haben. Auf eigener Anschauung des Autors vor Ort basierend, möchte der Text vor allem die Zeit festhalten, aufklären, bilden, seine Leser für politische und historische Zusammenhänge sensibilisieren, dabei heikle Themen keinesfalls hasenherzig aussparen und nicht zuletzt freilich auch einigermaßen ansprechend unterhalten.

Zu all dem “echten” Realismus, der manchmal vielleicht etwas reportagehaft wirken mag, gesellt sich eine gute Dosis magischer Realismus, denn eine der beiden Haupthandelnden gleitet immer wieder in eine Traumwelt ab, die doch eng mit der Wirklichkeit, mit der Geschichte verwoben ist. Aber was ist letztlich Traum – und was ist Welt? Die Konturen verschwimmen, und manch ein Traum ist der wirklichen, oft widerwärtigen Welt sicherlich vorzuziehen, bei anderen Träumen hingegen verhält es sich genau umgekehrt …

Ausblick
Es ist geplant, den Roman für an dem Thema interessierte Leser zuerst nur als eBook herauszugeben. Er ist weit umfangreicher geraten, als die ursprüngliche Konzeption hat erahnen lassen und auf gut 480 Seiten angewachsen. So vieles wollte niedergeschrieben sein –––

In welchem Verlag soll der Roman erscheinen?
Da der Autor, der die Ukraine seit 2005 kennt, gewisse Vorbehalte gegen den kommerziellen Literaturbetrieb hegt, hat er sich in dem etwas mehr als einem Vierteljahrhundert, in dem er seine Texte bereits publiziert, nie um einen Verleger bemüht, was bisher sicherlich auch vergeblich gewesen wäre; dennoch ist er momentan offen dafür, seinen ukrainischen Reiseroman in einem Verlag, der damit Geld verdienen möchte, herauszubringen, nur müsste es wahrscheinlich schnell gehen, um einer Eigenveröffentlichung noch zuvorzukommen.

Veröffentlicht am 25.01.2025

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